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meine Heimat

„Gossau ist immer meine Heimat geblieben“
Rückkehrer Guido Keller hat 35 Jahre lang die Autobus AG Gossau geleitet und war acht Jahre lang Mitglied des Gossauer Gemeinderates. 2005 zog er aus Gossau weg. Seit dem 1. Juli 2017 ist er wieder zurück.
Haben Sie im Bächli den Frieden gefunden, den Sie gesucht haben?
Die Leute sind unkompliziert. Sie haben uns sehr offen aufgenommen und wir haben uns im Bächli sehr wohl gefühlt. Ich habe mich auch schon bald im Dorf engagiert, indem ich das Präsidium des Verkehrsvereins Hemberg-Bächli übernommen habe.

Sie haben nach 13 Jahren das Toggenburg verlassen. Weshalb?
Ich bin jetzt 77 Jahr alt. Mit der Zeit ist der Aufwand doch etwa gross geworden. An meinem 77. Geburtstag habe ich den Entschluss gefasst, spätestens bis zum 80. Geburtstag die Liegenschaft verkauft zu haben. Wir haben sie dann im Internet ausgeschrieben und wurden mit Angeboten überhäuft. Statt drei Jahre hat die Suche nach einem Käufer nur wenige Tage gedauert.

Guido Keller, Sie sind zusammen mit Ihrer Lebenspartnerin Erika Thomann 2005 von Gossau weg und auf einen Bauernhof im Bächli bei Hemberg gezogen. Weshalb?
Ich war damals gerade in Pension gegangen und wollte etwas Abstand gewinnen. Zudem ist meine Lebenspartnerin sehr naturverbunden. Wir sind beide seit 2000 verwitwet. Und wir haben uns zum Ziel gesetzt, losgelöst von den schmerzlichen Erinnerungen an die Vergangenheit, an einem ganz anderen Ort zusammen zu leben. Nach langer Suche fanden wir dann unsere Wunschliegenschaft. Ein grosses, altes Toggenburgerhaus mit Stall, Scheune, eigener Quelle und gegen 50 Hektaren Wald und Wiesland.

War ein Leben als Landwirt das Ziel?
Nein, nicht wirklich. Zwar haben wir die ganze Zeit einige Schafe, eine Geiss und einen Hund gehabt. Aber wir haben schon bald einmal den Grossteil des zur Liegenschaft gehörenden Wieslands und Waldes verkauft. Die etwas vernachlässigte Liegenschaft hatten wir schon vor unserem Einzug wieder auf Vordermann gebracht. Schliesslich haben wir im geräumigen Bauernhaus einige Gästezimmer eingerichtet und ein B+B (Bed and Breakfast) eröffnet. Das Betreuen der Gäste hat vor allem meine Partnerin stark beschäftigt. Wir haben pro Jahr über 200 Übernachtungen verzeichnet und haben heute noch Kontakte in die ganze Welt.
Sie wohne seit dem 1. Juli 2017 wieder in Gossau, an der Jägerstrasse 13. Weshalb sind Sie nach Gossau zurückgekehrt?
Ich bin zwar in Niederwil aufgewachsen, habe aber bereits die Sekundarschule in Gossau besucht und danach 36 Jahre lang hier gewohnt. Gossau ist immer meine Heimat geblieben. Ich habe vom Bächli aus die Entwicklung der Stadt Gossau mit Freude verfolgt. Hier kann man leben, hier ist alles in Reichweite.

Wie wurden Sie als Rückkehrer aufgenommen?
Wir haben an der diesjährigen Bundesfeier teilgenommen und feststellen dürfen, dass wir nicht vergessen gegangen sind. Wir haben schon viele Leute von früher getroffen. Und das hält an. Bei jedem Spaziergang in der Stadt treffe ich Leute von früher.

Haben Sie schon Pläne für die nächste Zeit?
Konkrete Pläne nicht. Ich werde mich aber wie schon immer am gesellschaftlichen Leben beteiligen. Meine Partnerin will sich sozial engagieren und ich kümmere mich um meinen Oldtimer-Peugeot aus dem Jahr 1924. Und im Hinterkopf  trage ich den Gedanken, ein Wohnmobil anzuschaffen und damit die nahe und weitere Welt zu erkunden.
Interview: Herbert Bosshart
redaktion@goz.ch


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